Vom Landesrechnungshof überprüft: Neubau der Psychiatrie am Klinikum Klagenfurt

veröffentlicht am 9. November 2018

Einleitung

Die KABEG (Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft) baut am Klinikum Klagenfurt die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie neu. Dafür sind Kosten von 41,4 Millionen Euro notwendig. Der Kärntner Landesrechnungshof hat das Großvorhaben überprüft.

Pressemitteilung

Die KABEG plant am Klinikum Klagenfurt die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie neu zu bauen. Das Gebäude der Abteilung ist über 100 Jahre alt und zur Erhaltung wären laut KABEG umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig.

Weniger Betten, mehr Platz

Die Bettenzahl in der Psychiatrie verringert sich mit dem Neubau von 188 auf 148. Damit kommt die KABEG den Vorgaben des Regionalen Strukturplans Gesundheit 2020 nach. Der Strukturplan teilt Kärnten in die Versorgungsregionen West und Ost. Analog zur Bettenreduktion im Klinikum Klagenfurt werden im LKH Villach 43 Betten aufgestockt.

In der neuen Psychiatrie am Klinikum Klagenfurt werden die Patienten bzw. Patientinnen in Zweibettzimmern untergebracht anstatt wie bisher in Vier- oder Sechsbettzimmern. Obwohl die Betten in Klagenfurt reduziert wurden, vergrößert sich die Grundfläche von 13.500 auf 15.500 Quadratmeter. Die Bewegungs- und Aufenthaltsbereiche sind großzügiger gestaltet und die gesamte Abteilung moderner ausgelegt.

Kosten

Für den Neubau legte die KABEG Soll-Kosten von 40,5 Millionen Euro vor. Die Überprüfung des Landesrechnungshofs ergab eine Erhöhung dieser Kosten um 835.000 Euro. Die Planer hatten teilweise Kosten ungenau berechnet und Massen fehlerhaft ermittelt. Deswegen empfiehlt der Landesrechnungshof Massen- und Leistungsverzeichnisse zu überprüfen. Manche Preise waren zu niedrig angesetzt, beispielsweise das Verfüllen der Baugrube nach der Gebäudeerrichtung. Der Landesrechnungshof empfahl zu überprüfen, das Aushubmaterial am Gelände des Klinikums zu deponieren. Damit könnten die Kosten um rund 300.000 Euro reduziert werden. Auch die Kostenreserve sollte um 444.000 Euro aufgestockt werden von 5,4 auf 6,5 Prozent der ermittelten Kosten. Denn in der Bauwirtschaft gibt es marktbedingte Preissteigerungen und einige Kosten waren nur geschätzt.

Zusätzlich wären auch Kosten für ein Schließsystem zu budgetieren. Die KABEG plante für die Innentüren der neuen Abteilung einfache Schließzylinder. Laut KABEG wird derzeit ein eigenes Projekt für ein digitales Schließsystem für alle Kärntner Landeskrankenhäuser ausgearbeitet. Die Kosten für dieses Schließsystem im Neubau der Psychiatrie schätzte sie auf 700.000 Euro.

Der Betrieb des Neubaus wird um 1,14 Millionen Euro mehr kosten als der des bestehenden Gebäudes. Ein externer Berater berechnete die Folge-Kosten im Auftrag der KABEG. Die errechneten Kosten musste der Landesrechnungshof um 280.000 Euro erhöhen, weil der externe Berater Abschreibungen und nicht-medizinische Fremdleistungen zum Teil nicht berücksichtigt hatte.